PFARRHAUS
Baugeschichte
Vom heutigen Pfarrhaus sind etliche Vorgängerbauten bekannt. Vermutlich hat es auch schon bei der Einrichtung einer Pfarrstelle zum ersten Kirchenbau 1268 eine sog. "Leutpriesterei“ gegeben. Bis zum Bau des heutigen Pfarrhauses 1733 dienten alle Vorgängerbauten neben der Unterbringung der Priester auch als Herberge für die zahlreichen Wallfahrer.
1391 | wurde „neben dem Chor in der Kirchen auch ein Pfarrhaus jenseits des Totenbaches errichtet“. |
1525 | im Bauernkrieg verheert und geplündert und |
1534 | „zu Äschen gegangen“. Ein direkter Folgebau ist nicht dokumentiert, aber wahrscheinlich. |
1585 | Neubau mit gemauertem Fundament. Kurz nach seiner Fertigstellung durch Feuer zerstört. |
1590 | ersetzt. Schon knapp 20 Jahre später |
1607 | entstand zu dem bisherigen ein weiteres Pfarrhaus, das das vorhandene an Größe weit übertraf, um Herberge für den enormen Zustrom der Wallfahrer zu schaffen. Wegen Baufälligkeit |
1687 | weiterer Neubau. |
1733 | entstand das heutige Gebäude unter Abt Franz Schächtelin. |
Ständig anwesend waren 6–7 Patres, dazu waren das Gesinde und mancherlei Gäste untergebracht. Mit seinem hohen Steildach überragte es als Baumasse die Kirche, bis diese 1927 vergrößert wurde. Von der Bevölkerung wurde es wegen seiner für damalige Verhältnisse riesigen Proportionen und außerordentlich großzügigen Innengestaltung als „Palast“ bezeichnet. Der Unterschied zu den aus Holz errichteten und in ihren Innenräumen engen, dunklen und niedrigen Gebäuden der Umgebung legte diese Bezeichnung nahe.
Gleichzeitig wurde das bisherige Priorat der Abtei St. Blasien 1737 in den Rang eines Superiorates und zur Sommerresidenz der Fürstäbte erhoben. Damit wurde die Bedeutung der Todtmooser Wallfahrt nochmals hervorgehoben. Die Tafel am Mittelvorbau zeigt die Wappen der Abtei St. Blasien (springender Hirsch) und das des Abtes und Bauherrn Franz Schächtelin (geschachter Schrägbalken).
Gleichzeitig wurde das bisherige Priorat der Abtei St. Blasien 1737 in den Rang eines Superiorates und zur Sommerresidenz der Fürstäbte erhoben. Damit wurde die Bedeutung der Todtmooser Wallfahrt nochmals hervorgehoben. Die Tafel am Mittelvorbau zeigt die Wappen der Abtei St. Blasien (springender Hirsch) und das des Abtes und Bauherrn Franz Schächtelin (geschachter Schrägbalken).
Innenansicht
Von den sehr großzügig angelegten Hallen der beiden Stockwerke gelangt man in die an drei Hausseiten angelehnten Wohn- und Wirtschaftsräume, darunter das nach Süden gerichtete Refektorium im Erdgeschoss und die an der südöstliche Ecke des Obergeschosses gelegene „Fürstensuite“. Die gewaltige Dachkonstruktion besteht aus zwei übereinander angeordneten Stühlen beachtlicher Dimension, die einen völlig freien Speicherraum überspannen.
Der auch im Innern schlicht gehaltene Bau wurde 1748/49 und 1761 umgestaltet und mit etlichen Verschönerungen versehen. Man verpflichtete namhafte Künstler und Handwerker; die meisten wurden später bei der Barockisierung der Kirche erneut tätig. Die beiden Säle im Erdgeschoss und im 1. Stock verband nun eine großzügige Freitreppe, die sich mittig nach oben teilt. In der oberen Halle wurde die Decke über eine große Fläche angehoben und erhielt ein imposantes Deckengemälde mit einer Darstellung aus dem Buch Esther (Ursprung des jüdischen Purimfestes). Bemerkenswert sind vor allem deren Ausschmückung des Fürstenzimmers, darunter ein sehr reizvoller Fayenceofen, sowie die Türen mit Blumenornamenten aus Edelhölzern. Die Holzfußböden des oberen Saals, des Fürstenzimmers (aus verschiedenen Hölzern zusammengesetztes Tafelparkett) und des Refektoriums sind bis heute erhalten.
Der auch im Innern schlicht gehaltene Bau wurde 1748/49 und 1761 umgestaltet und mit etlichen Verschönerungen versehen. Man verpflichtete namhafte Künstler und Handwerker; die meisten wurden später bei der Barockisierung der Kirche erneut tätig. Die beiden Säle im Erdgeschoss und im 1. Stock verband nun eine großzügige Freitreppe, die sich mittig nach oben teilt. In der oberen Halle wurde die Decke über eine große Fläche angehoben und erhielt ein imposantes Deckengemälde mit einer Darstellung aus dem Buch Esther (Ursprung des jüdischen Purimfestes). Bemerkenswert sind vor allem deren Ausschmückung des Fürstenzimmers, darunter ein sehr reizvoller Fayenceofen, sowie die Türen mit Blumenornamenten aus Edelhölzern. Die Holzfußböden des oberen Saals, des Fürstenzimmers (aus verschiedenen Hölzern zusammengesetztes Tafelparkett) und des Refektoriums sind bis heute erhalten.